28 Jahre später: Alex Garlands neue Postapokalypse
Alex Garland, der visionäre Regisseur hinter Filmen wie Ex Machina und Annihilation, kehrt mit seiner neuen Miniserie The Last of Us in ein bekanntes, aber dennoch frisches Terrain zurück: die postapokalyptische Welt. 28 Jahre nach dem Erscheinen von 28 Days Later, einem Film, der das Genre neu definierte, präsentiert Garland (wenn auch nicht direkt als Regisseur, sondern als ausführender Produzent) eine Interpretation der postapokalyptischen Dystopie, die sowohl vertraut als auch überraschend anders ist.
Ein Vergleich der Welten: 28 Days Later vs. The Last of Us
Während 28 Days Later den Schock und die unmittelbare Gewalt einer rasant ausbrechenden Zombie-Pandemie zeigt, fokussiert sich The Last of Us auf die langfristigen Konsequenzen einer langsameren, aber nicht weniger verheerenden Infektion. Die Welt ist nicht nur von Infizierten bevölkert, sondern auch von Überlebenden, die in einer brutalen und zerstörten Gesellschaft um Ressourcen kämpfen. Der Vergleich ist interessant:
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Die Geschwindigkeit der Infektion: In 28 Days Later verbreitet sich der Rage-Virus mit atemberaubender Schnelligkeit. In The Last of Us entwickelt sich die Infektion langsamer, aber die Folgen sind langfristig tiefgreifender und nachhaltiger.
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Die Art der Infizierten: Die "Infected" in 28 Days Later sind schnell, wütend und nahezu unaufhaltsam. Die Infizierten in The Last of Us entwickeln sich über verschiedene Stadien und präsentieren unterschiedliche, ebenso gefährliche, Bedrohungen.
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Die Gesellschaft: In 28 Days Later sehen wir den Zusammenbruch der Zivilisation in Echtzeit. The Last of Us zeigt uns die Fragmente einer Gesellschaft, die sich an die neue Realität angepasst hat – mit all ihren positiven und negativen Aspekten. Überlebensstrategien und menschliche Beziehungen stehen im Vordergrund.
Garlands Einfluss: Spannung, Atmosphäre und die menschliche Natur
Obwohl Garland nicht der Regisseur von The Last of Us ist, ist sein Einfluss auf die Serie unübersehbar. Die visuelle Ästhetik, die Konzentration auf atmosphärische Spannung und die Erforschung der menschlichen Natur in extremen Situationen – allesamt Markenzeichen von Garlands Werk – sind in der Serie deutlich spürbar. Die Serie zeichnet sich durch:
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Meisterhafte Inszenierung: Die Serie besticht durch ihre detailreiche und fesselnde Darstellung der postapokalyptischen Welt.
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Psychologischer Horror: Der Fokus liegt nicht nur auf dem physischen Überleben, sondern auch auf der psychischen Belastung der Überlebenden.
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Tiefgang der Charaktere: Die komplexen und nuancierten Charaktere machen die Serie emotional mitreißend.
Fazit: Eine neue Perspektive auf die Postapokalypse
The Last of Us ist keine bloße Kopie von 28 Days Later, sondern eine eigenständige und überzeugende Interpretation des postapokalyptischen Genres. Garland, durch seinen Einfluss als ausführender Produzent, liefert eine Serie, die die Erwartungen an eine postapokalyptische Erzählung übertrifft. Sie verbindet visuelle Brillanz mit einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit dem Überleben und der menschlichen Natur. 28 Jahre später zeigt uns Garland, dass die postapokalyptische Welt immer noch reich an neuen Geschichten ist.