13 Jahre nach Utøya: Breivik – Ein Blick zurück und nach vorne
Es ist schwer zu glauben, dass es schon 13 Jahre her ist. Dreizehn Jahre seit dem schrecklichen Tag, an dem Anders Behring Breivik sein wahnsinniges Verbrechen beging. Dreizehn Jahre seit Utøya. Der Schmerz ist immer noch da, für die Überlebenden, für die Familien der Opfer, für ganz Norwegen. Und für mich persönlich, obwohl ich nicht direkt betroffen war, fühlt es sich an, als wäre es gestern gewesen. Ich erinnere mich genau, wo ich war, als ich die Nachrichten hörte. Es war ein Schock, ein absoluter Schock, der mein Leben, wie das vieler anderer, verändert hat.
Die Wunden heilen langsam
Die Bilder kommen immer wieder hoch: die panischen Nachrichten, die unfassbare Brutalität, die Trauer der Angehörigen. Es ist etwas, das man nicht vergisst, etwas, das einen tief im Inneren trifft. Man lernt, damit zu leben, aber man vergisst es nie. Das ist zumindest meine Erfahrung. Ich habe in den Jahren danach viel über Traumaverarbeitung gelesen, über den Umgang mit solchen Erfahrungen. Es gibt keine einfache Antwort, keine schnelle Lösung. Es ist ein Prozess, ein langwieriger Prozess, der viel Geduld und Unterstützung benötigt. Manchmal fühlt es sich an, als ob man keinen Fortschritt macht, aber das ist normal. Wichtig ist, dass man sich nicht alleine fühlt. Es gibt Hilfe, es gibt Menschen, die verstehen, was man durchmacht.
Breivik und das Erbe des Hasses
Natürlich ist Breivik selbst ein wichtiger Teil dieser Geschichte. Er ist das Gesicht des Hasses, der Radikalisierung, des Rechtsextremismus. Aber ich glaube, es ist wichtig, sich nicht nur auf ihn zu konzentrieren, sondern auf das Warum. Warum konnte so etwas passieren? Welche gesellschaftlichen Faktoren haben zu seinem Handeln beigetragen? Diese Fragen sind komplex und die Antworten sind nicht einfach zu finden. Aber wir müssen sie stellen, und wir müssen versuchen, Antworten zu finden, damit so etwas nie wieder passiert. Das Schweigen ist die größte Gefahr. Wir müssen über Rechtsextremismus sprechen, wir müssen ihn bekämpfen, und wir müssen uns gegen Hass und Intoleranz stellen.
Vorwärts schauen – aber nie vergessen
Dreizehn Jahre später, denke ich oft darüber nach, was wir aus dieser Tragödie gelernt haben. Haben wir genug getan? Ich hoffe es. Aber ich weiß auch, dass der Kampf noch lange nicht vorbei ist. Der Kampf gegen Rechtsextremismus, gegen Hassrede, gegen Intoleranz – das ist ein andauernder Prozess, eine ständige Aufgabe. Wir müssen wachsam bleiben, und wir müssen uns immer wieder erinnern, was an diesem schrecklichen Tag passiert ist. Nicht um den Hass zu nähren, sondern um das Gedenken zu ehren und um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder geschieht. Wir müssen für ein friedliches Miteinander eintreten, für Toleranz und Respekt. Das ist unsere Verantwortung, unsere Verpflichtung an die Opfer und an die Zukunft.
Konkrete Schritte für die Zukunft
Was können wir tun? Als Einzelpersonen haben wir vielleicht nicht den Eindruck, viel bewirken zu können. Aber jeder einzelne Beitrag zählt. Wir können uns engagieren in Organisationen, die sich gegen Rechtsextremismus einsetzen. Wir können uns informieren, über die Geschichte, über die Hintergründe, über die Gefahren. Wir können mit anderen Menschen sprechen, unsere Meinung sagen, uns gegen Hass und Intoleranz aussprechen. Wir können unsere Kinder erziehen zu toleranten und respektvollen Menschen. Es sind kleine Schritte, aber zusammengenommen machen sie einen großen Unterschied. Lasst uns zusammenarbeiten, für eine bessere Zukunft, für ein Norwegen ohne Hass und Gewalt. Lasst uns Utøya nie vergessen.